Nach den beiden Niederlagen gegen Ajax Amsterdam und RB Leipzig hängt bei Borussia Dortmund der Haussegen schief. Marco Reus stellte nach dem Samstags-Top-Spiel gar das System von Trainer Marco Rose in Frage. Für den ehemaligen Nationalspieler Jürgen Kohler, der als Profi sieben Jahre beim BVB gespielt und 191 Partien absolviert hat, ist der Ärger bei den Dortmundern nachvollziehbar.“
„Die Systemfrage ist für mich total überbewertet, weil am Ende des Tages die Spieler den Unterschied ausmachen“, sagte der 56 Jahre alte Ex-Dortmunder im Interview bei „Spox“ und „Goal“. „An dem Tag war Leipzig einfach galliger und giftiger. Da müssen sich die Spieler hinterfragen und nicht das System hinterfragen. Das ist das Entscheidende.“
Systemfrage ist eine Alibi-Schutzbehauptung
Auch wenn der Frust bei Nationalspieler Reus für ihn verständlich gewesen sei, die Systemfrage sei für ihn „immer eine Alibi-Schutzbehauptung. Damit kann ich wenig anfangen“, räumte Kohler ein. Bislang sei „die Saison ergebnistechnisch noch in Ordnung, auch wenn man jetzt gegen Leipzig verloren hat“, sagte Kohler. Doch der 105-malige Nationalspieler ist sich sicher: „Die Offensivpower ist in den letzten Spielen abhanden gekommen. Da hat Haaland nicht gespielt, er ist der Unterschiedsspieler für Dortmund. Fakt ist: Wenn Haaland fehlt, dann fehlt auch ein wesentlicher Anteil im Spiel nach vorne.“
Der BVB hat mittlerweile vier Punkte Rückstand auf den FC Bayern München. Der Rekordmeister besitzt dabei sogar noch das um 15 Treffer bessere Torverhältnis.
Spekulationen über eine Rückkehr von Ex-Trainer Edin Terzic könne man „nicht wegdiskutieren. Auch das ist keine Entschuldigung für mich. Das sind Profis und die müssen mit den Gegebenheiten fertig werden“, so Kohler. mit dpa